Am vergangenen Sonntag startete die wahrscheinlich schönste, aber auch anstrengendste Phase des Bundeswettbewerbs: Die Jury-Bereisung. Knapp eine Woche lang besuchten die Jurorinnen und Juroren nun die Finalisten, um sich vor Ort ein Bild zu machen und die Nachhaltigkeitsleistungen final zu bewerten. 

"Resteessen statt Lebensmittelverschwendung“ im Atlantic Hotel Sail City in Bremerhaven
Die Jury unterwegs auf 2 Rädern in Vorpommern
Brotzeit in der Sächsischen Schweiz
Einblicke in die Hoimat Genusskäserei Eschach im Allgäu
Musikalische Begrüßung mit Alphornbläsern in Oberstdorf
Die Jury wird in der Biosphäre Bliesgau Willkommen geheißen

Die erste Etappe ihrer Reise führte die Jury nach Bremerhaven. Die Hafenstadt an der Nordsee nimmt zum ersten Mal am Bundeswettbewerb teil und ist in der Kategorie "Starter" nominiert. Nach einer Begrüßung durch Oberbürgermeister Melf Grantz übernahm die Erlebnis Bremerhaven GmbH und präsentierte ihre nachhaltigsten Ideen und Projekte: von high-end „Resteessen statt Lebensmittelverschwendung“ im Atlantic Hotel Sail City über Sensibilisierung zu Klimaschutz im Klimahaus® Bremerhaven bis hin zu barrierefreien Angeboten. Es wurden viele beeindruckende Beispiele vorgestellt.

Am zweiten Tag war die Jury des Bundeswettbewerbs Nachhaltige Tourismusdestinationen in Vorpommern zu Gast, um die Nachhaltigkeitsaktivitäten vor Ort zu begutachten. Die Tourismusregion ist ebenfalls in der Kategorie Starter nominiert. Was eine nachhaltige Hotelführung mit netzunabhängiger Stromversorgung ausmacht, konnten die Jurorinnen und Juroren im Hotel Haffhus im Seebad Ueckermünde erfahren. Anschließend stellte das Team des Tourismusverband Vorpommern e.V. mit weiteren Akteuren die Tourismusdestination und Schlüsselmaßnahmen vor. Auf dem Programm standen außerdem eine Radtour und die Pommernkogge Ucra. Im Fischerdorf Altwarp tauschte sich die Jury mit Bürgermeister Jan Herzfeld und Vertretern des Naturparks Stettiner Haff aus und informierte sich über das Resort Stettiner Haff.

Nächster Halt Sächsische Schweiz: Am vergangenen Mittwoch war die Jury des Bundeswettbewerbs in der Sächsischen Schweiz unterwegs, die in der Kategorie Fortgeschrittene im Finale steht. Erste Station war das Bio- und Nationalparkrefugium Schmilka, wo das Team des Tourismusverbandes Sächsische Schweiz mit Partnern das Nachhaltigkeitsengagement in der gesamten Tourismusdestination vorstellte. Mit Fähre, Nationalparkbahn und Bus ging es für die Jury dann weiter zum Nationalpark-Bahnhof Bad Schandau und nach Krippen in die Ferienunterkunft Umgebinde 1657, einem nachhaltig sanierten Umgebindehaus. Die Jury war dabei, als der Gastgeber frisch als neuer Nationalpark-Partner ausgezeichnet wurde. Eine kulinarische Wanderung mit „BrotZeitTour“ zur Kaiserkrone rundete den Besuch ab.

Mit dem Allgäu stand am nächsten Tag ein weiterer Finalist in der Kategorie Fortgeschrittene auf dem Reiseplan der Jury. In der Hoimat Genusskäserei Eschach starteten die Jurorinnen und Juroren kulinarisch in den Tag. Landrätin Maria Rita Zinnecker und das Team der Allgäu GmbH stellten die Tourismusdestination vor, bevor die Jury weitere offizielle Partner der Marke Allgäu kennenlernte. Nach einer Führung in der Traditionsmanufaktur Allgäu Keramik erhielt die Jury in Bad Hindelang Einblicke in die Maßnahmen zur Klimaneutralität des Hotel Prinz-Luitpold-Bad, in die TopTeam- und Azubi-Offensive der Allgäu Top Hotels sowie das Bündnis klimaneutrales Allgäu 2030. Weitere Nachhaltigkeitskonzepte, wie das Rufbus-System EMMI-Mobil, wurden in einem Gespräch mit der Bad Hindelanger Bürgermeisterin Dr. Sabine Rödel vertieft. Mit dem EMMI-Mobil ging es zum Abschluss nach Hinterstein, wo die Jury mit einer Alpinium Rangerin die Buckelwiesen erkundete.

Am Freitag war die Jury in Deutschlands südlichster Gemeinde zu Gast: Oberstdorf ist in der Kategorie Starter nominiert. Zum Auftakt stellte das Team von Tourismus Oberstdorf mit Tourismusdirektor Frank Jost und die 3. Bürgermeisterin Bergith Hornbacher-Burgstaller im Oberstdorf Haus die Nachhaltigkeitsaktivitäten in der Tourismusdestination vor. Anschließend besuchten die Jurorinnen und Juroren das Nordic Zentrum Oberstdorf/Allgäu und informierten sich über das ganzjährige Nachhaltigkeitskonzept. Nach Kostproben regionaler Produkte im Café Christlessee wanderte die Jury, musikalisch begrüßt von Alphornbläsern, um den Christlessee. Der See ist ein „Ming Plätzle“, ein Naturort, an denen Besucher für Natur-, Umwelt- und Klimaschutz sensibilisiert, und hier konkret zu den Themen Trinkwasser und Wasserschutzgebiet informiert werden.

Das Biosphärenreservat Bliesgau war schließlich die sechste und damit letzte Etappe der Jurybereisung. Die Biosphäre Bliesgau ist einer von drei Finalisten im Rennen um die Siegerdestination in der Kategorie Fortgeschrittene. Vom Waldidyll Hotel Rabenhorst ging es in die Biosphärenstadt Blieskastel, wo sich die Jury über das Radverkehrskonzept und den Foodsharing-Fairteiler informierte. Nächste Station war der Europäische Kulturpark Bliesbruck-Reinheim. Nach einer Begrüßung durch die saarländische Umweltministerin Petra Berg stellte das Team der Saarpfalz-Touristik die nachhaltige Tourismusdestination vor. Nächster Halt des Biosphärenbusses war Bliesmengen-Bolchen, das mit der Goldmedaille des Landeswettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ ausgezeichnet ist. Zurück in Blieskastel „inspizierten“ die Jurorinnen und Juroren das Prinzip der „essbaren Stadt“: Hier laden Beete an Fußgängerwegen, Hängekästen oder ein Bürgergarten zum Naschen und Ernten von Obst, Gemüse und Kräutern ein.
 
Für die Jury gingen damit gestern sechs Bereisungstage, vollgepackt mit inspirierenden Begegnungen und Nachhaltigkeitsinitiativen, zu Ende. Ein herzliches Dankeschön an alle sechs Finalisten für die tolle Gastfreundschaft, die beeindruckenden Präsentationen und nicht zuletzt für das so wichtige und überzeugende Engagement für eine nachhaltige Tourismusentwicklung - wir sehen uns auf der Preisverleihung am 21. Juni!